JuLis Karlsruhe unterstützen den CSD’17

Die Jungen Liberalen (JuLis) Karlsruhe unterstützen den Christopher Street Day (CSD), der dieses Jahr am Samstag, 3. Juni 2017 wieder in Karlsruhe stattfinden wird. Die JuLis werden den ganzen Tag mit einem Info-Stand auf dem Familienfest am Stephansplatz vertreten sein. Bei zu erwartendem herrlichen Wetter werden wir unsere beliebten JuLis-Liegestühle mitbringen. Wir möchten alle Interessierten dazu einladen, sich bei einer kurzen Rast zu entspannen, mit uns zu diskutieren, oder einfach nur die Sonne zu genießen und dem bunten Treiben zuzuschauen. Das Motto für unseren Stand ist dieses Mal: „Mit wem Du in der Sonne liegst geht niemanden etwas an.“

„Wir JuLis sind überzeugt, dass Menschen glücklicher und besser zusammenleben können, wenn man sie einfach mal in Ruhe lässt, und sich nicht in jedes Detail ihres Privatlebens einmischt.“, sagt Moritz Klammler, der Vorsitzende der JuLis Karlsruhe, „In unserer Gesellschaft ist Platz für viele Persönlichkeiten und Lebensentwürfe. Was den einen glücklich macht, muss dem anderen nicht gefallen. Aber jeder sollte froh sein, dass nicht alle so sind wie man selbst. Der Staat sollte am allerwenigsten darüber urteilen, welcher Weg zum Glück der richtige ist.“

Um 14 Uhr werden sich die JuLis Karlsruhe unterstützt von Mitgliedern aus dem ganzen Bezirk Nordbaden der CSD-Demoparade anschließen, und gemeinsam mit unseren Freunden von den Liberalen Schwulen und Lesben (LiSL) und den Freien Demokraten durch die Stadt ziehen.

Die JuLis fordern, dass der Gesetzgeber überkommene Vorstellungen in der Gesellschafts- und Familienpolitik endgültig hinter sich lässt. Stattdessen sollte er sich auf das beschränken, was notwendigerweise einer Regelung bedarf, ohne Menschen dahingehend einzuengen, mit wem sie ihr Leben wie teilen wollen. Anstatt der halbherzigen Annäherung von eingetragenen Lebenspartnerschaften an die Ehe, die vor allem bürokratische Doppelstrukturen und keine Gerechtigkeit schafft, fordern wir eine moderne Ehe mit gleichen Rechten und Pflichten, die allen Menschen offensteht, die gegenseitig Verantwortung füreinander übernehmen wollen. Aber auch im Alltag gilt es noch zahlreiche längst überfällige Gängeleien abzuschaffen. Als sehr absurd empfinden wir etwa die nach wie vor bestehende eklatante Diskriminierung, die Homosexuelle ohne fundierte wissenschaftliche Grundlage pauschal von der Blutspende ausschließt. Jedoch ist dies leider nur eines von zahllosen Beispielen, die näher aufzuführen Bände füllen könnte.

Viele der dringend notwendigen Veränderungen gehen uns JuLis nicht schnell genug. Besonders alarmiert sind wir jedoch, wenn wir Bestrebungen sehen, die das Rad der Zeit mit Gewalt zurückdrehen wollen. „Zu viel Leid musste bereits von Menschen ertragen werden, die sich in einer Gesellschaft wiederfanden, die nicht wahr haben wollte, dass sie so waren, wie sie sind. Die schrecklichste ‚Moral’ von allen die ist, die jemand einem anderem aufzwingt.“, sagt Moritz Klammler.

Das gesellschaftliche Spannungsfeld zwischen Offenheit und Reaktionismus zeigt sich dieses Jahr in Karlsruhe besonders drastisch. Während in der Karlsruher Innenstadt beim CSD die Vielfalt der Gesellschaft gefeiert wird, ist für denselben Tag nur wenige Kilometer entfernt in Durlach ein Aufmarsch einer ewig gestrigen Gruppe Rechtsextremer angekündigt. Der Vorsitzende der JuLis Karlsruhe-Land, Maximilian Scheu, findet dazu klare Worte: „Freiheit und Gleichheit sind wesentliche Bestandteile unserer demokratischen Werteordnung. Damit verbinden wir die Akzeptanz diverser Lebens- und Glaubensformen, kulturelle Vielfalt und Chancengleichheit. Rassismus und Diskriminierung lehnen wir kategorisch ab! Dass radikale Gruppen immer wieder einzelne Grundrechte für sich in Anspruch nehmen, während sie diese anderen nicht zubilligen, ist wenige Tage nach dem Tag des Grundgesetzes aber besonders erschreckend. Dieser Tatsache wollen die JuLis Karlsruhe-Land mit einem lauten Appell für Vielfalt, Toleranz, aber auch Rechtsstaatlichkeit entgegnen und werden daher aktiv an der geplanten Gegendemonstration in Durlach am Samstag teilnehmen.“

Der JuLis-Vorsitzende aus Karlsruhe Stadt freut sich darüber. „Ich bin sehr dankbar, dass unsere Freunde aus Karlsruhe-Land die wenig schöne Aufgabe übernehmen, sich unmittelbar vor Ort dem Hass entgegen zu stellen. Dadurch haben wir die personellen Kapazitäten, mit der Unterstützung des CSD einen positiven Gegenpol zu stärken, und klarzustellen, wie wir uns eine freie Gesellschaft vorstellen.“, sagt Moritz Klammler.